Preview< Zurück 02.03.2011
Von Max Werschitz
Den Jänner und Februar hat das Kinomo-Team etwas verwinterschlafen, aber ab sofort gibt es wieder die regelmäßige Monatsvorschau auf das was in Kürze im Kino unser Gefallen finden könnte. Wir präsentieren: Interessantes im März.
Animationsfilm, USA 2011
Kinostart: 4. März
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Ein terrarienverwöhntes Chamäleon landet in einer von allerlei seltsamen Viechern bevölkerten Westernstadt irgendwo im Nirgendwo, wird dort Sherrif und schließlich vom Anpassungskünstler zum allseits beliebten Helden. Klingt nach einer klassischen Underdog-Story die Kindern Spaß machen und Erwachsenen warm ums Herz wehen sollte, und ist mit Johnny Depp als Titelheld und u.a. Bill Nighy, Alfred Molina und Timothy Olyphant in weiteren (Stimmen)rollen durchaus hochkarätig besetzt. Auch die Computeranimation sieht liebevoll und erstaunlich detailreich aus – klingt ganz so als könnte nichts schiefgehen. Ein wenig Sorgen macht mir dass Gore Verbinski Regie führt, aber seien wir mal ehrlich, der erste Piraten der Karibik war nicht schlecht und auch der zweite hatte seine Momente.
Biopic, USA 2010
Kinostart: 11. März
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The King's Speech hat es wieder einmal oscarstrotzend bewiesen, Hollywood liebt es wahre Geschichten – vor allem die berühmter Leute – zu verfilmen. Und so steht uns das nächste, wenn auch eher experimentalfilmartig non-lineare Biopic ins Haus: James Franco schlüpft in die Rolle des amerikanischen 'Beat'-Poeten Allen Ginsberg, der nicht nur für sein berühmtes Gedicht "Howl" ins Fadenkreuz der 1950er-Moralapostel geriet. Der Film feierte bereits im Januar letzten Jahres beim Sundance Festival seine Premiere, kam im September in den USA regulär ins Kino und hat es nun auch zu uns geschafft. Die Kritiker sind sich uneins ob seiner Qualität, und Oscar-Nominierung kann er auch keine vorweisen – vielleicht ein Grund mehr ihn sich anzusehen (und für alle (Ex-)Anglistik-Studenten wie mich ohnehin Pflicht).
Zeichentrickfilm, Frankreich/Großbritannien 2010
Kinostart: 18. März
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Siehe da, jetzt wird sogar schon Jacques Tati (Tatis Schützenfest, Die Ferien des Ms Hulot, etc), ausgegraben, und zwar als Zeichentrickfigur in einem Film der auf einem seiner nicht realisierten Drehbücher von 1956 basiert. Verantwortlich dafür ist Sylvain Chomet, der mit Belleville Rendez-vous (2003) bereits ein visuelles (und musikalisches) Meisterwerk ablieferte, und auch sein neuestes Werk in einem ähnlichen Stil hält. Einen nicht gerade erfolgsverwöhnten Magier aus Paris verschlägt es dabei in ein einsames schottisches Dorf, wo sich eine vaterähnliche Beziehung zu einem Mädchen aufbaut das ihn für einen echten Zauberer hält. Ich wage jetzt schon zu behaupten: das wird ravissant.
Liebeskomödie, Österreich 2011
Kinostart: 25. März
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Barylli, Gabriel Barylli… wieso muss ich bei dem immer an Nudeln denken? Schande über mich, der Name kommt mir aus den Medien irgendwie bekannt vor, aber im Endeffekt half dann nur Schummeln mit Wikipedia. Der geborene Wiener ist Schriftsteller, Schauspieller und Regisseur, und macht sich in seinem neuesten Film gleich alle drei Talente zunutze. Barylli's Baked Beans basiert nicht nur bereits auf seinem Theaterstück Ohio – Wieso!?, Barylli schrieb auch das Drehbuch, führte Regie und ist Hauptdarsteller. Gemeinsam mit Isabel Scholz erforscht er das einfachste und komplizierteste Thema der Welt, nämlich die Liebe – konkret was davon noch übrig ist wenn die Ehe gerade in die Brüche geht und man sich das Leben gegenseitig mit Genuss zur Hölle macht. Der Trailer ist kryptisch aber vermittelt anarchistischen Spaß, mehr Mühe habe ich mir bei der Recherche dann auch wieder nicht gemacht – ich werde mich somit frischen, unverdorbenen Geistes ins Kino setzen.
Graz, 22. bis 27. März
Ab Freitag, 11. März gibt es das Programm auf www.diagonale.at, der Ticketverkauf beginnt einen Tag danach.
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